Mehr Sichtbarkeit auf Etsy ohne ständig neue Produkte zu erstellen
Viele denken, man müsse auf Etsy ständig neue Produkte erstellen, um sichtbar zu werden. Bei meinem Shop MaggoDesign habe ich das Gegenteil erlebt. Sichtbarkeit entsteht nicht durch Masse, sondern durch klare Kommunikation. So generiere ich Verkäufe ohne Marketing.
Als ich mit meinem Etsy Shop MaggoDesign angefangen habe, dachte ich lange, dass ich irgendwann viele verschiedene Poster anbieten muss, um mehr Verkäufe zu erzielen. Je mehr Auswahl, desto mehr Reichweite. So zumindest die logische Annahme. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass es bei mir nicht so funktioniert hat. Ganz im Gegenteil.
Ich habe heute immer noch eine recht überschaubare Anzahl an Produkten im Shop. Und trotzdem kommen Verkäufe rein. Das Verrückte daran ist, dass ich dafür kein aktives Marketing gemacht habe. Das war für mich der Moment, in dem ich verstanden habe, wie stark ein Marktplatz eigentlich sein kann. Und wie wenig es manchmal bringt, sich zu stressen, ständig neue Designs rauszuhauen.
Ich verkaufe Poster. Immer derselbe Stil, immer dieselben Produktbilder, überall gleich aufgebaut. Würde man wahrscheinlich nicht unbedingt empfehlen, aber bei mir funktioniert das gut. Vielleicht auch, weil es einfach klar ist. Keine Frage, für andere Shops oder Produktarten klappt das so wahrscheinlich nicht. Aber bei mir hat es irgendwann Klick gemacht.
Mein größter Aha-Moment
Der Moment, in dem mir bewusst wurde, dass ich Verkäufe haben kann, ohne etwas dafür zu tun. Also ohne Werbung, ohne Social Media, ohne Newsletter. Einfach weil Etsy selbst Menschen auf meine Produkte bringt. Das fühlt sich komisch an, wenn man es aus dem Online-Marketing gewohnt ist, permanent Reichweite erzeugen zu müssen. Aber genau das ist der Unterschied zu einem eigenen Shop.
Wenn ich denselben Shop als Website betreiben würde, ohne Marktplatz dahinter, hätte ich wahrscheinlich kaum Verkäufe. Da müsste ich erst Reichweite schaffen. Bei Etsy kommen Menschen von selbst rein. Die Frage ist nur: finden sie meine Produkte oder scrollen sie daran vorbei?
Warum ich aufgehört habe, ständig neue Produkte zu planen
Ich habe früher öfter gedacht, dass ich noch mehr Motive erstellen sollte. Vielleicht saisonale Designs, vielleicht andere Formate. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass die Produkte, die funktionieren, meistens wegen der Art funktionieren, wie sie präsentiert sind. Nicht, weil es besonders viele davon gibt.
Viele schreiben in ihre Beschreibung Begriffe wie minimalistisch, hochwertig, zeitlos. Aber was bedeutet das? Wer soll sich davon angesprochen fühlen? Ich habe irgendwann realisiert, dass Nutzer auf Etsy nicht nach Adjektiven suchen, sondern nach einer bestimmten Lösung. Poster für Wohnzimmer ist oft klarer als Poster minimalistisch. Manchmal sogar Geschenk für Einweihung, wenn jemand etwas Persönliches sucht.
Ich habe angefangen, meine Produkttexte mehr wie Gedanken aufzubauen. Nicht wie Verkaufsargumente. Mehr so: Für wen ist es gedacht? Wo passt es hin? Was löst es aus?
Meine Art, Listings zu verbessern
Ich ändere selten alles auf einmal. Ich passe manchmal nur eine Beschreibung an. Oder ich überlege mir, für wen dieses Poster eigentlich gedacht sein könnte, und schreibe das rein. Ich erneuere keine Bilder, ich nutze meist dieselben, weil sie funktionieren. Statt ständig neue Produkte zu erstellen, überlege ich eher, ob ich mit dem bestehenden Produkt noch jemanden ansprechen könnte, den ich bisher nicht im Kopf hatte.
Statt zu optimieren, versuche ich zu klären.
Manchmal schreibe ich nur einen Satz um, weil ich merke, dass er zu technisch klingt. Oder ich nehme eine Formulierung raus, die sich zu werblich anhört. Ich glaube, das macht am Ende den Unterschied. Nicht die Technik dahinter.
Was mir bei Produktbildern aufgefallen ist
Ich nutze fast überall dieselben Bilder. Würde man nicht unbedingt als Best Practice bezeichnen, aber bei mir funktioniert es. Vielleicht, weil die Bildsprache konsequent ist. Wenn man weiß, was man bekommt, muss man nicht viel länger überlegen.
Produkte müssen nicht perfekt visualisiert sein. Sie müssen verstehbar sein.
Ich habe gemerkt, dass es oft reicht, das Produkt so darzustellen, dass ich selbst verstehe, wie es wirken würde. Wenn ich mir denke, dass jemand, der sich für skandinavische Einrichtung interessiert, dieses Poster gut finden könnte, dann schreibe ich das rein. Nicht analytisch, sondern direkt.
Warum Etsy anders funktioniert als ein eigener Shop
Bei Etsy gibt es schon Menschen, die etwas suchen. Sie sind schon da. Sie kommen nicht wegen mir, sondern wegen Etsy. Das nimmt mir viel Druck raus. Ich muss keinen Traffic erzeugen, ich muss nur dafür sorgen, dass das, was ich anbiete, dort gefunden wird. Ich muss relevant sein für denjenigen, der sucht.
Viele versuchen, den Algorithmus zu verstehen. Ich glaube nicht, dass das der richtige Ansatz ist. Man sollte eher verstehen, wie Menschen Entscheidungen treffen. Und diese Entscheidung passiert im Listing. Nicht durch den Algorithmus davor.
Muss man wirklich ständig neue Produkte rausbringen?
Ich glaube nicht. Zumindest nicht, wenn man das Gefühl hat, damit Sichtbarkeit aufzubauen. Ich habe festgestellt, dass ich lieber mit einem vorhandenen Produkt arbeite, statt ein neues zu entwerfen. Auch, weil es effizienter ist. Ich frage mich einfach: Wer könnte das noch interessant finden? Und wie müsste ich es beschreiben, damit diese Person es versteht?
Ich sehe viele Shops mit 200 Produkten und keiner klaren Linie. Und ich sehe Shops mit 20 Produkten, die regelmäßig verkauft werden. Am Ende zählt nicht die Vielfalt, sondern die Klarheit.
So gehe ich heute vor, wenn ich ein Listing erstelle oder anpasse
Ich mache das nicht formal, aber ungefähr so:
Ich überlege zuerst, wer das Produkt kaufen könnte. Dann, wie ich das Produkt eigentlich erklären würde, wenn ich es jemandem im echten Leben zeige. Danach formuliere ich den Titel möglichst klar. Nicht vollgestopft. Einfach so, dass jemand, der genau das sucht, es versteht.
Die Beschreibung schreibe ich eher so, als würde ich jemandem erklären, warum ich das Poster gut finde. Ohne Verkaufsargumente.
Wenn ich merke, dass etwas funktioniert, lasse ich es so. Ich versuche nicht zwanghaft, es weiter zu verbessern.
Mein Fazit
Ich glaube, dass Sichtbarkeit auf Etsy nicht dadurch entsteht, dass man immer weiter arbeitet. Sondern dadurch, dass man klarer wird. Man muss nicht mehr Produkte erstellen. Man muss verstehen, für wen die Produkte gemacht sind.
Ich habe gelernt, dass Konsistenz wichtiger ist als Vielfalt. Und dass eine klare Darstellung eines Produkts oft mehr bringt als eine Vielzahl an Varianten.
Ich würde es heute wieder genauso machen. Nicht mehr entwickeln, sondern besser kommunizieren. Nicht versuchen, den Algorithmus auszutricksen, sondern die Gedanken des Käufers zu verstehen.
Und ich glaube, dass das der Grund ist, warum mein Etsy Shop heute funktioniert.
Ohne Marketing. Trotz wenig Produkten. Einfach, weil klar ist, was ich anbiete.